Addicted to RIDE

Warum kann ich nicht aufhören mit dem Motorradfahren?

Hier eine wissenschaftlicher Antwort:

„Der Süchtige ist nicht vom Suchtobjekt, sondern von dem Suchterleben abhängig“ (Scherhorn, Reisch und Raab, 1996, S. 17).

Dies ist die zentrale These zur Theorie der Sucht, dieser These werden zwei Hypothesen untergeordnet:
a) „Die Attraktivität des Suchterlebens resultiert daraus, dass dieses die der Sucht zugrundeliegende Autonomiestörung abschirmt und dem Süchtigen in Gestalt externer Bestätigung Ersatz für den Selbstverlust liefert“ (ebenda). Das Konzept der Autonomiestörung besagt, dass Süchtige in ihrer Kindheit zur Inkompetenz erzogen worden sind. Ihnen wurde die emotionale und willentliche Unabhängigkeit verweigert. Sie haben sich nicht angenommen gefühlt. Sie wurden inkonsequent (z.B. verwöhnend/bestrafend) behandelt. Sie konnten nicht das sichere Bewusstsein entwickeln, so akzeptiert zu werden wie sie sind. Sie mussten sich Zuwendung verdienen und durften Gefühle nicht frei äußern. In der Reaktion darauf haben sie die bedrohten Erfahrungen und Bewusstseinsinhalte vom bewussten Erleben ausgeschlossen und durch Empfindungs-, Denk- und Handlungsweisen ersetzt, die es ihnen verwehren oder erschweren, selbstbestimmt und kompetent mit ihren Problemen umzugehen“ (ebenda). Die Autonomiestörung äußert sich im Gefühl der Selbstwertschwäche. Bestätigung erfährt der Süchtige, in dem er vom Suchterleben emotionale Unterstützung erhält und sich in seiner Identität bestätigt fühlt. Die Suchterfahrung lässt das schmerzliche Gefühl der Selbstwertschwäche vergessen und Gefühle von Grandiosität erleben. Abschirmung wird verstanden als benutzen des Suchtobjekts durch den Süchtigen, um das Bewusstsein von Sinneseindrücken, die die eigene Schwäche vor Augen führen, ganz oder teilweise zu befreien. Negative Konsequenzen des Suchtverhaltens werden nicht beachtet oder verleugnet. Das Suchtverhalten ist meist durch ein Abwechseln depressiver und grandioser Stimmungen gekennzeichnet.
b) „Die Unwiderstehlichkeit des Verlangens nach dem Suchterleben resultiert aus dem dynamischen Prozeß der Verengung, der die Abhängigkeit verstärkt, die Dosis steigert und das Auftreten von Entzugserscheinungen bewirkt“ (ebenda). Abhängigkeit wird als Abwesenheit von Alternativen aufgefasst. Der Betroffene verengt sein Interesse auf das Suchtobjekt, andere Aktivitäten, die vor der Sucht als befriedigend erlebt wurden, werden vernachlässigt. Die Dynamik der Sucht läßt sich beschreiben als Verengungsprozeß, der die subjektive Unfähigkeit des Süchtigen steigert, mit Problemen der Außenwelt fertigzuwerden. Die Selbstwertschwäche war schon zu Beginn des Suchtprozesses da. Daher setzte der Süchtige das Suchtobjekt zur Bestätigung und Abschirmung ein. Damit leitet er eine Dynamik ein, die zu weiterer Reduktion, zu Entzugserscheinungen und Dosissteigerung führt. Das Verlangen nach dem Suchtobjekt bekommt den Charakter eines unwiderstehlichen Dranges, der auch geleugnet oder rationalisiert werden kann (z.B. „Ich rauche gern!“). Der Maßstab für das Vorliegen einer Abhängigkeit ist aber nicht die subjektive Interpretation, sondern die gewohnheitsmäßige Wiederholung, d.h. das Ausbleiben von Entscheidungen und die Fixierung auf das Suchtobjekt, d.h. das Ausbleiben von alternativen Handlungen (vgl. Scherhorn, Reich und Raab, 1996, S.

c). Beim Entzug des Suchtobjekts wird die Verengung subjektiv erfahrbar. Entzugserscheinungen lassen sich somit als schmerzhaftes Empfinden der Angst von z.B. Unzulänglichkeit, Unsicherheit interpretieren (vgl. ebenda).

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Über MissyD

* Sie hat 66 Tattoos * Sie geht seit dem magischen Dreieck ins Stadion (B Block) * Sie fährt mit den Jungs * Sie fährt D wie Daytona * Sie schert sich nicht um Konventionen * Sie wird geliebt oder gehasst * Sie ist verdammt schnell
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