ich hasse Möchte-Gern-Tour-de-France-Radfahrer !!!!

ja sie kotzen mich schon eine ganze Weile an. Warum ich bisher nicht Dampf abgelassen hab? Das Argument hiess immer: viele Motorradfahrer sind auch Fahrradfahrer. Aber das ist mir jetzt so was von egal. Jetzt reichts mir.

ANTIRAD

Es sprechen zu viele Argumente gegen diese Pseudo-Sportler auf der Strasse. Doch warum bin ich so wütend? Fangen wir mal ganz von vorne an. Es fing eher harmlos an:
1. Die rote Ampel
Du fährst vorsichtig vor an der roten Ampel. Du achtest darauf, dass du keine Spiegel abreisst und ignorierst lässig jeden Stinkefinger. Du stellst dich vorne hin und wartest ganz brav bis es grün wird. So weit so gut. Doch in dem Moment, als du gerade deine 170 Pferde zum Standstart ausnützen willst, schneidet dich von hinten ein sogenannter Radfahrer, der meint, er hätte sowieso Vorfahrt. Dieser dämliche Typ also (bisher war noch nie ein Weib dabei) schneidet dich beim Anfahren dermassen übel, dass es dir gerade noch gelingt beim Anfahren mit Vollbremsung nicht umzufallen. Schliesslich willst Du ihn ja nicht umbringen. Noch nicht. So weit war ich da jedenfalls noch nicht. Also denkst Du, die arme Sau, hat irgendwelche Eisen-Vorrrichtungen an seinen Hufen, so dass er die Füsse nicht aus den Steigpedalen nehmen kann und einfach immer nur weiter fahren muss. Kein Problem, einmal ist keinmal.

2. Das zweite Mal rote Ampel
Wenn dich aber der gleiche Typ, den du gerade eben unter Einsatz deiner Maschine und deiner persönlichen Gesundheit am Leben gelassen hast, an der zweiten Ampel schon wieder schneidet, auf der linken Spur von links mit seinem gottverdammten Drahtesel, dann kocht es bei dir langsam hoch. Warum kann er nicht rechts vorfahren, wenn es denn unbedingt sein muss – oder warum stellt er sich nicht einfach hinten an, wo er mit seinen Menschen-Kräften unter den motorisierten ganz einfach hingehört – vor allem beim Ampelstart. Aber gut. Wir sind ja nicht intolerant. Also der Kerl soll Leben und Fahrradfahren. In seiner aufgemotzten Plastikhülle und seinem vorgefederten Super-Tour-de-France-Rad. Wenn der wüsste, wie er nach einer Kollission mit mir aussehen würde, fände er die Klamotten nicht mehr so cool. Na ja, Schwamm drüber. Aber dann:

3. Die Friedhof-Strecke in Stuttgart
Die Bahn streikt, Missy D kämpft sich mit der Hawk durch den Stadtverkehr – schliesslich muss sie ja auch an solchen Tagen zur Arbeit. Auf der Friedhofstrecke, runter von Sonnenberg in den Westen gibt es ein schönes Wald-Kurvensträsschen, genannt die Waldfriedhofstrecke. Nicht nur weil dort ein Friedhof ist. Nein auch weil in den engen Kurven immer mal wieder ein paar auf der Strecke bleiben. Deshalb ist da auch eine durchgezogene Linie und so weiter und so fort.

Also auf jeden Fall fahr ich gerade äusserst vorsichtig links an dem Vollstau auf meiner Spur vorbei. Entgegenkommende Spur kam nur ab und zu was hoch. Also taste ich mich vorsichtig, sozusagen auf der Linie und knapp neben den Staufahrzeugen Stück für Stück an den stehenden Autos vorbei, mit viel Rück- und Vorsicht. Gerade als ich mir überlege noch eine Karre zu überholen, kurz vor einer Kurve, wo man nichts sieht, und es mir doch noch anders überlege – Gott sei DANK – rast von hinten mit mindestens 70 kmh ein Radfahrer auf der Gegenfahrbahn an mir vorbei. Rast einfach rein in die Kurve, links an mir und am LKW vorbei, sieht nix, egal, fährt einfach. Mir ist eigentlich wurscht, wenn sich jemand umbringen will, aber um eine Haaresbreite hätte ich ihn aufgeladen, da ich ja vorsichtig an den Autos vorbeiwollte. Himmel Arsch und Zwirn, der Typ hat mich sowas von angekotzt in seinen lila Radlerhosen. Na ja, auch das ist noch mal gutgegangen, doch es kommt noch härter:

4. Die Rad -WM 2007 in Stuttgart
Anscheinend hat die Stadt Stuttgart Prestigeprobleme, denn wie soll ich es sonst verstehen, wenn für ein paar Rennrad-WM-Hansel die ganze Stadt, mein Arbeitsplatz und alle Zufahrtsstrassen gesperrrt werden? und das ohne Publikum und ohne Bürgerwille?

Mein Kommentar: das hätte sich die Stadt sparen können. Ich hoffe, da rollen noch Köpfe wegen der Verschwendung.

Seit 15 Jahren fahre ich den Kräherwald zum Killesberg. Immer wieder durch die gleichen Schikanen (Verkehrsinseln) und Schlaglöcher. Dann war da die besagte letzte Messe am Killesberg. Kilometerlange Staus. Hab mich gewundert im Juni. Doch dann sah ich: AHA, hier wird die Strasse ausgebessert, alle Löcher zugemacht. Und das mitten wenn Messe ist. Wieso warten die eigentlich nicht bis die Messe oben auf den Fildern aufmacht? Doch das hab ich dann erst viel später verstanden. Denn es kam noch schöner: der Blitzerkasten auf meiner Kräherwaldstrecke wurde stillgelegt, die Übel-Miesen-Todesfallen-VVS-Verkehrsinseln wurden innerhalb zwei Tagen im September komplett demontiert. Ich dachte schon: Na da sind sie endlich zur Vernunft gekommen, dass solche Inseln einfach Todesfallen und absolut unnötig sind. Ja und dann kam das ERWACHEN. Keine drei Tage später wurde mein Weg zur Arbeit komplett eingezäunt mit feinstem Konzert-Absperrungsmaterial. Erst dachte ich: damit niemand mehr auf die Strasse rennen kann. Bahn frei für Missy D. Doch zu früh gefreut: es kam noch übler. Am nächsten Tag, einen Tag vor der üblen Rad-WM, die mir dann medial zu Ohren gekommen war, gab es eine Totalsperrung, und das nicht nur am Kräherwald, alle Zufahrtsstrassen zum Killesberg waren dicht – und warum? Nur damit so drei WM-Hansel in ihrem Gummihöschen vor zwei Zuschaueren auf der leeren Tribüne im Regen so was wie ne Rad-WM auf Ebro fahren können. Mann, Leute, hat mich das angekotzt. Das ganze Spektakel ging ne Woche, und es gab keinen Tag ohne Schikanen und zu spät Kommen. Und die Krönung: kaum war der Spuk vorbei, hatte die Stadt nichts besseres zu tun, als die Todes-Fallen-Verkehr-VVS-Inseln wieder aufzubauen und den Blitzer wieder in Betrieb zu nehmen. Meine Begeisterung kannte keine Grenzen.
Aber das alles wäre nicht Grund genug, mich zum Rad-Fahrer-Hasser zu machen. Es kam noch dicker:

5. Die Sechser-Nebeneinander-Reihe
Wir düsen im Black-Forest unsere Standardrunde ab. Es läuft gut, die Strasse ist halbwegs frei. Schliesslich stehen wir nicht umsonst schon um sieben auf. Wir sind auf dem Land, es ist gegen 10. Da gehts aufeinmal los mit dem Alptraum. Du fährst um eine kleine Kurve, nicht mal zu schnell, gerade so wie es die Strasse erlaubt, den Berg rauf und plötzlich vor dir die neuen Freizeitsportler, die Möchte-Gern-Tour-De-Francler, die unbedingt was für ihre Gesundheit tun möchten. Und das zu sechst Nebeneinander. Leute, ich brauch euch nicht zu erklären, was für ein Gemetzel das gibt, wenn wir da einschlagen. Trotz aller ihres Können und ihrer Super-Fahrrad-Ausrüstung mit Federgabel und 27 Gängen fahren die Radfahrer etwa 10 kmh. Trotz Rücksicht, Vorsicht und angepasster Geschwindigkeit fährt unsere Crew etwa 50 bis 70 kmh. Ich brauch euch das Massaker nicht auszumalen. Die kotzen mich so an. Glauben die etwa, wir könnten da ganz kurz mal, im Fall von Gegenverkehr, anhalten, so in ein zwei Metern auf Null abbremsen? Selbst bei grösster Rücksicht ist hier nichts mehr zu machen. Wissen die das denn nicht? Oder wollen die alle sterben? Was soll der Mist? Glauben die sie sind allein auf der Strasse?
Und jetzt kommen wir zu meinem eigentlichen Kritikpunkt:
Von mir aus können diese Möchte-Gern-Tour-de-France-Ler überall rumfahren, übereinander, nebeneinander. Aber auf ihrem Radweg. Das Land Baden-Württemberg gibt wie viele andere Länder in Deutschland Millionen für den Ausbau von Radwegen inklusive deren Beschilderung aus. Und es gibt Karten und Software dafür. Diese Radwege sind bestens beschildert und führen überall hin. Aber nein, der Möchte-Gern-Tour-de-France-Ler muss unbedingt auf öffentlichen Strassen zeigen was er kann. Am liebsten hätte er glaub noch ein Kamerateam dabei. Dabei kann er froh sein wenn der Hubschrauber nicht kommen muss. Mich kotzt das so an Leute. Mit diesen elenden Drahteseln, die keine Nummer haben und für die der Besitzer keinerlei Steuer für die Strassen entrichtet, wird die Strasse noch mehr versperrrt, als das ohnehin schon durch Sonntagsfahrer, LKWs und Berufsverkehr der Fall ist. Jetzt muss auch noch der ambitionierte Möchte-Gern-Tour-de-France-Ler auf unsere Piste losgelassen werden. Wie gern würde ich auch mal gerne deren Feldwege abhotten. Der Trend kommt aus Frankreich und Amerika und nimmt seit den letzten Jahren derartig zu, dass Konflikte unausweichbar sind. So ähnlich wie beim Kajakfahrer und beim Angler . Beide nutzen den selben Fluss. Aber das muss nicht sein.

Mein Veto:
Ihr ganzen Möchte-Gern-Tour-de-France Pseudo-Radfahrer mit euren Trickots und den gelben Polsterhöschen: Macht Euch vom Acker, runter von unseren Strassen, geht zurück auf eure Radwege und macht uns nicht zu Mördern!!!!!!!

So jetzt gehts Missy D schon besser, das musste mal raus.

Über MissyD

* Sie hat 66 Tattoos * Sie geht seit dem magischen Dreieck ins Stadion (B Block) * Sie fährt mit den Jungs * Sie fährt D wie Daytona * Sie schert sich nicht um Konventionen * Sie wird geliebt oder gehasst * Sie ist verdammt schnell
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Eine Antwort zu ich hasse Möchte-Gern-Tour-de-France-Radfahrer !!!!

  1. Kai sagt:

    Genauso wie du fahr ich gerne viel, schnell und oft auch im Schwarzwald Mopped. Radfahren meide ich seit bestimmt 10 Jahren. Desöfteren kotzen die mich zwar auch an, aber das von dir hier ist etwas kindisch und überzogen.

    Einerseits erzählste dass du dich grad an der Ampel an Autos vorbeidrückst und anderseits regste dich dann über den Fahrradfahrer auf der das genauso macht und dich zufällig schneidet (hast bestimmt noch nie mal nen Auto an der Ampel geschnitten oder?).

    Wie gesagt…etwas überzogen.

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