was VERBOTEN ist macht SPASS

Die Übernahme der Verantwortung oder warum alles was Spass macht verboten ist

und warum:
Weil der Staat dem Einzelnen Verantwortung abnimmt, um ihn vor sich selbst zu schützen bzw. die Allgemeinheit vor der von ihm ausgehenden Gefahr zu schützen.

was macht so richtig Spass?
– Speeding
– Sport

andern Zeitgenossen holen sich den Kick durch

– Sex
– Drugs
– Rock’n’roll

Bei Sex und Rock’n’Roll greift der Staat noch verhältnismässig wenig ein. Er schützt hier vor allem die Minderjährigen. Erlaubt ist was gefällt und keinen anderen stört.
Bei Drogen greift der Staat rigoros durch. Er geht davon aus, dass der Bürger nicht entscheiden kann, ein Genussmittel zu konsumieren ohne sich selbst und anderen zu schaden.
Es wäre müssig, die näheren Gründe zu beleuchten 1). Fest steht, es wird dem Individuum nicht zugetraut, vernünftig mit Genussmitteln umzugehen. und, in logischer Konsequenz, nicht zugetraut, dass das Individuum es unterlässt, unter Alkohol- und Drogeneinfluss Fahrzeuge zu bewegen. Leider gibt es in diesem Fall Unverbesserliche, die unter Einfluss fahren, denen der Durchblick fehlt und hier ist es o.k., dass die Gesetze greifen.
Für die Unverbesserlichen wäre es in der Tat besser, den Rat unseres Freundes Nietsche anzunehmen:
Es ist leichter, einer Begierde ganz zu entsagen, als in ihr maßzuhalten. (Friedrich Nietsche, 1844-1900)
So könnte man sich auch im fall von Opiaten und ähnlich starker Mittel mit der staatlichen Zwangs-Reglementierung noch anfreunden.

Was hat das nun aber mit Speeding – dem schnellen Motorradfahren zu tun?
Genau wie Genussmittel funktionieren letztendlich auch Motorradfahren und andere Sportarten. Der Kopf wird frei, man geht an seine Grenze und es gibt einen Kick, Endorphine werden freigesetzt. Somit steht es zurecht in dieser Kategorie. Doch diese Kategorie wird aus o.g. Gründen stark reglementiert.

Wie funktioniert das Leben in der Gemeinschaft? Regeln werden aufgestellt um das reibungslose Zusammenleben zu organisieren. Was für den einen selbstverständlich ist, muss dem anderen erst per Gesetz klar gemacht werden. Gäbe es diese Regeln nicht, lebten wir zuerst in einer Anarchie. Aber nach kurzer Zeit würden sich die Stärksten durchsetzen und es gäbe die Herrschaft einiger weniger (Oligarchie oder Tyrannei) bis hin zur Herrschaft eines Einzelnen (Monarchie oder Diktatur). Der Kreislauf der Geschichte hat es gezeigt: es geht weiter mit Revolution (wenn die Schmerzgrenze für die Machtlosen erreicht ist) und Übergang in demokratische Staatsformen. Der soziale Aspekt den Staatsformen wie der Sozialismus oder der Kommunismus beinhalten, ist den meisten Menschen in seinen Grundzügen fremd und liegt nicht in seiner Natur. In seiner Natur liegt hingegen der Überlebenswille und der Fortpflanzungsgedanke.
Auch nach dieser nur ganz oberflächlichen politischen Beleuchtung wird schnell klar, dass ohne Regeln hier alles zusammenbrechen würde. Ist aber ein so starkes Eingreifen des Staates wie in Deutschland notwendig?
Wären etwas weniger Überwachung, etwas weniger Schilder und ein paar (überflüssige) Paragraphen weniger nicht auch genug?

Angefangen bei den Tempo-Limitschildern: die Landstrasse die vor 10 Jahren noch Tempo 100 war, wurde vor 6 jahren auf 80 und heute auf 60 km/h limitiert. Wieso? Es handelt sich um die gleiche Strasse. Argumentiert wird mit mehr Verkehrsaufkommen und erhöhten Unfallzahlen.
Das dies auch Tür und Tor öffnet für satte Nebeneinnahmen (Bussgelder) für den Staat durch Überprüfung dieser Tempolimits wird nicht erwähnt. Dazu wird nur gesagt: sie hätten ja auch mit der vorgeschriebenen Geschwindigkeit fahren können….
Temposünder belegen mit 47 Prozent den Platz 1 in der Flensburger Kartei.2)
Das Geschäft lohnt sich also.

Alles was Spass macht wird einem immer mehr vermiest. Auch die technischen Vorschriften und der TüV werden immer strenger. Während unsere Väter noch mit frisierten Mopeds über Feldwege heizten, kann sich heute ein Jugendlicher nicht mal ein normales Mofa leisten. Und wird er auf dem Feldweg erwischt gibt’s Führerscheinverbot.
Bis vor 12 Jahren konnte ich an mein Moped noch Ochsenaugen machen und hinten die Blinker weglassen. War kein Problem. Auch verboten jetzt. Und alles für unsere Sicherheit. So sicher will vielleicht gar niemand sein.

Alles reglementiert und vorgeschrieben bis ins letzte Millimeter-Detail.
Wenn der Deutsche was macht, dann macht er es gründlich. Auch die Kontrollen. Es genügt nicht einem Mopedfahrer 2 Punkte und 150 Euro Strafe für einen abgefahrenen Reifen zu geben, nein, ist der Auspuff auch nur 6 db zu laut, wird dieser, zumindest in Bayern, abmontiert und es werden weitere Strafen und Bussgelder verhängt.
Gottseidank ist das Verkehrsrecht vom Strafrecht getrennt, sonst wären wir schon alle Schwerverbrecher.

Ich rede jetzt nicht über grob Fahrlässige Sachen wie Fahrerflucht, Alkohol und Drogen am Steuer (die ja unter auch unter das Strafrecht fallen), lebensgefährliche technische Umbauten – nein ich rede über den Mopedfahrer von nebenan, denen allen Jahr für Jahr mehr und mehr der Spass vermiest wird. Der Spass in der Gegend rumzukurven und wenn die Bedingungen es zulassen auch sportlich zu fahren. Diese Fahrer schauen schon in ihrem eigenen Interesse nach dem einwandfreien technischen Zustand ihrer Maschine.

Weitere Argumente für Tempolimits ziehen nach: die Raser und die Jugend, sprich die Unverantwortlichen. Trotz Führerschein auf Stufen und Drosslungsvorschrift auf 34 kw sind es den Statistiken nach vor allem die jugendlichen unerfahrenen Fahrer, die Gas geben (und bremsen) und die Gefahr, die davon ausgeht noch nicht richtig einschätzen können. Da aber immer weniger junge leute überhaupt die Kohle für den Schein zusammenkriegen und die Motorradneuanmeldungen rückläufig sind 3) und dadurch logischerweise immer weniger Fahranfänger auf dem Motorrad unterwegs sind, ist dieses Argument auch nicht stichhaltig.

Tja und dann gibt es noch die Unverbesserlichen, zu denen ich auch schon gehört habe, die so gut wie überall draufhalten – aber hier gibt es eine natürliche Auslese, die meisten werden nicht besonders alt. Und denen kann man sowieso mit keinem Verkehrsschild und Tempolimit einhalt gebieten, im Gegenteil, das Verbotene spornt noch mehr an. Diese relativ kleine Gruppe wird für alle weiteren verschärfenden Maßnahmen immer wieder als Argumentation herangezogen.

Gerade so wie beim Terrorismus. Leistet sich eine kriminielle Kleingruppe wie die RAF oder extreme Islamisten ein paar üble Anschläge, dient dies als Rechtfertigung ganz Deutschland Telefon- und Video zu überwachen. V-Männer werden in Wohngemeinschaften eingeschleust. Alle Studenten werden überprüft. Die Daten werden gesammelt und nie wieder gelöscht. All das dient angeblich nur unserer Sicherheit. Kann das Übel so im Kern ausgelöscht werden? Sicher nicht. Es wird immer einige wenige geben, die keine Grenzen kennen, andere Ziele haben und über Leichen gehen. Diese wenigen sind aber die Rechtfertigung letztendlich ganz Deutschland mit genetischem Fingerabdruck zu erfassen.

Müssen also alle wegen einiger weniger leiden?

oder anders formuliert, um den Widerspruch aufzuzeigen:

nur weil eine bestimmte Anzahl Zeitgenossen unfähig sind, mit den wirklich schönen Dingen des Lebens umzugehen, werden diejenigen, die weitgehend Kontrolle darüber haben, so reglementiert, daß sie ihrem Zeitvertreib nicht nachgehen können ohne Gefahr zu laufen, bestraft zu werden und werden somit letztendlich kriminalisiert.

1) weiterführende Literatur:
www.hausarbeiten.de Titel: „warum musste cannabis verboten werden? – die rolle der usa und der un“, SS 1996, Autoren Gerrit Wiebe, Moritz Gottwald.
2)quelle: www.dersiebtesinn.de
3) quelle: www.ivm-ev.de/ (industrieverband motorrad e.V.)

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Über MissyD

* Sie hat 66 Tattoos * Sie geht seit dem magischen Dreieck ins Stadion (B Block) * Sie fährt mit den Jungs * Sie fährt D wie Daytona * Sie schert sich nicht um Konventionen * Sie wird geliebt oder gehasst * Sie ist verdammt schnell
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