Ja, richtig, es geht um den Winter, um die qualvolle Zeit der Entbehrungen gepaart mit immer wiederkehrenden Entzugserscheinungen unserer Race-Glückshormone Adrenalin und Endorphin. Der Winterblues ist eine sehr schwer durchzustehende Durststrecke, derer nur wenige Auserwählte in Calafat entkommen 😉
Die Daheimgebliebenen aber erleiden Höllenqualen – ausgelöst durch den tiefen Wunsch nach schneller Fortbewegung auf zwei Rädern, der Gier nach Beschleunigung und dem Thrill der Kurven … und natürlich nach dem guten Gefühl alles hinter sich stehen zu lassen.
Aber dessen nicht genug, die gequälten Motorradfahrer-Seelen erleiden zu Frühlingsbeginn gleich den nächsten Vollschock in Form von abgrundtiefen Schlaglöchern und aufgerissenen Sideboards, gesprengtem Asphalt und schmieriger Not-Ausflick-Bitumenschicht gepaart mit einer dicken Rest-Streusalz-Schicht. Doch es wird noch schlimmer: zudem liegen tonnenweise Kieselsteine, genannt Rollsplitt in den Kurven – den Wegzumachen so keiner richtig Zeit, Lust und Geld hat. So hat sich ja in der Praxis bewährt, diesen mit Hilfe der Fahrer, unter Einsatz ihres Lebens und Maschinen, quasi durch Befahren kostengünstig abräumen zu lassen – eine gängige Praxis. Mit etwas Glück bleibt es vielleicht gleich bis zum nächsten Winter liegen. So derart gebeutelt soll nun also der in den Startlöchern sitzende Sportfahrer hingebungsvoll wieder in den Kurven liegen, mit 90 Grad Schräglage versteht sich.
Doch eine derart seelische Tortur könnte uns eventuell, falls es nicht doch schon zu spät ist und wir dann ständig um im Juli begonnene Baustellen herumfahren müssen, dank Bundesverkehrsminister Ramsauer erspart bleiben. So hat er doch gerade über dpd verlauten lassen, der Bund investiere zur Beseitigung der Winterschäden an den Straßen 100 Millionen Euro, die den Ländern insgesamt als Soforthilfe für die Strassenreparatur zukommen sollen.
Na da sind wir aber mal gespannt, wo die verteert werden und ob auch nur ein einziges Schlagloch auf dem Kandel oder der Roten Lache gestopft wird – – – und werfen hiermit gleichzeitig das Stichwort Bitumen wieder in die Diskussion – man weiss nicht genau was schlimmer ist, wegen Rutschens auf Bitumen oder wegen Aushebelns der Vordergabel mit totalem Spurverlust aufgrund eines metertiefen Schlaglochs abzusteigen.
So harren wir also noch aus, in diesem Jahr mit der leisen Hoffnung auf Besserung, dass unsere geliebten Strassen den einst so schönen griffigen – und vor allem gleichmässigen – Belag wieder erhalten könnten….
Es grüsst Eure leidende Missy D
Hier geht’s zur Pressemitteilung AFP
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